Lean Startup Methode – oder wie Innovation erfolgreich wird

Über den Autor

Nadin-Shirin Zimmermann

Ich schaffe Gestaltungsräume für Menschen und Innovationen.

Egal ob in der Garage oder am Küchentisch: Startups haben eines gemeinsam – kein Budget, keine Ressourcen, extreme Unsicherheiten aber eine starke Idee. Mit der Lean Startup Methode kommen Sie schnell, risikoarm und erfolgreich von der Idee zum Produkt-Launch.

💡Lean Startup

Lean-Startup beschreibt den Ansatz der Unternehmensgründung, bei dem Entrepreneurs alle Prozesse so schlank wie nur möglich halten. Nachdem durch diese Methode Startups und Gründer sehr erfolgreich ihre Ideen global skaliert haben, werden die Elemente nun auch im Corporate Umfeld zur Generierung von Innovationen eingesetzt. Bei der Lean Startup-Methode werden während der Produktentwicklung kontinuierlich eigene Hypothesen mit den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden und Nutzer abgeglichen. Diese werden in regelmäßigen Interaktionen in Form von qualitativen Interviews getestet und validiert. Die durch das Feedback gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend in kürzester Zeit in einem Produktupdate oder neuen Version (Product Increment) umgesetzt. Das Gründer- oder auch Projektteam durchläuft bei der Lean Start-up Methode einen fortwährenden Build-Measure-Learn- Zyklus (Bauen, Messen, Lernen). Agile Coaches sind hier bei der Einführung und Durchführung gerne behilflich.

Eric Ries – der Author

Der Begriff Lean-Startup wurde von Eric Ries durch seinen Bestseller „The Lean Startup: How Today’s Entrepreneurs Use Continious Innovation to Create Radically Successful Businesses“ geprägt, welcher im Jahr 2008 den Trend auslöste. Entwickelt im Silicon Valley, schaffte es die Lean Startup-Methode so bis nach Europa und gilt inzwischen für viele Entrepreneure, mittelständische als auch globale Dax Unternehmen als bewährte Methode in der Produktentwicklung.

💡Build | Measure | Learn – der Lean Startup Zyklus

Unter bauen, messen, lernen versteht Eric Ries das kontinuierliche Lernen und das interaktive Design von Produkten und Services. Die mit Hilfe der Lean Startup Methode aufgestellten Hypothesen werden in regelmäßigen Interaktionen in Form von qualitativen Interviews getestet. Die durch das Feedback gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend sehr rasch in einer neuen Version des Produktes (Product Increment) umgesetzt.

Ziel dieser Entwicklungsmethode ist es, durch das Vertesten von Hypothesen die Machbarkeit von Geschäftsideen und Produkten bzw. Services frühestmöglich zu überprüfen. Während des gesamten Developments werden die eingesetzten Ressourcen  möglichst gering gehalten.

Build: Produktidee auf Basis von Hypothesen zu Prototyp oder MVP (minimum viable product) entwickeln.

Measure: Kunden-/Nutzerfeedback zur Produktidee durch Anwendung des Prototypen oder MVPs sammeln.

Learn: Neu gewonnene Erkenntnisse auf Basis des Feedbacks generieren und mit diesem die eigenen Hypothesen bestätigen oder verwerfen.

Beim Durchlaufen dieses Zyklus steht eine hohe Geschwindigkeit der Entwicklung im Fokus. Durch regelmäßige Veröffentlichung von neuen Produktversionen (Product Increment) ist es möglich, frühzeitig und kostensparend wichtige Anpassungen vorzunehmen. Am Ende eines jeden Zyklus kann ein Pivot (Drehpunkt) erforderlich sein; dieser Pivot steht für die Flexibilität im Lean Startup Prozess, der auch größere und grundlegende Veränderungen an der Geschäftsidee als auch am Produkt zulässt.

💡Minimum viable product (MVP)

Das minimum viable product ist die erste Produktversion, welche den Kunden-/Nutzeranforderungen an die minimale Funktionalität des Produktes entspricht und bei welcher der Kunde/Nutzer bereit ist für das Produkt zu zahlen.

Je komplexer die Entwicklung eines Produktes, desto schneller sollte Feedback eingeholt werden. Denn besonders das Kundenfeedback liefert belastbare und authentische Testergebnisse. Beginnend mit einfachsten Prototypen, welche schnell und unter Einsatz geringer Ressourcen unter Anwendung verschiedener Prototypen-Methoden produziert und evaluiert werden können wird durch interaktive Entwicklungsschleifen, Co-Creation und  Testing mit dem Kunden oder Nutzer die Prototypen stetig verbessert. Das daraus resultierende MVP entspricht insofern einem fortgeschrittenen Prototypen mit rudimentären, jedoch funktionsfähigen Funktionalitäten und Eigenschaften.

💡Pivot

Im Rahmen einer Produktentwicklung können umfangreiche Anpassungen erforderlich sein. Pivots können in allen vier Geschäftsmodell-Dimensionen erfolgen:

Customer Segment Pivot – Das Produkt löst ein Kunden- oder Nutzerproblem, jedoch wurde eine falsche Zielgruppe gewählt.

Product Pivot – Das Produkt löst kein Kunden- oder Nutzerproblem. Insofern muss hier grundlegend neue überlegt werden.

Revenue Model Pivot – Die Zielgruppe und das Produkt passen zueinander, das Monetarisierungsmodell wurde jedoch falsch gewählt.

Value Chain Pivot – Zielgruppe, Produkt und Monetarisierungsmodell passen zueinander, die Wertschöpfungskette ist jedoch nicht effizient.

💡Validation Board oder Lean Startup Canvas

Das Validation Board ist ein wertvolles Werkzeug, um die Annahmen und Hypothesen bezüglich der Zielgruppe, des Problems als auch der angedachten Lösung im Laufe der Entwicklung zu dokumentieren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Validation Board visualisiert und bieten so dem Team als auch weiteren Steakholdern des Unternehmens einen klaren Überblick über den Verlauf und die Erkenntnisse der Produktentwicklung.

Die Dimensionen des Validation Boards:

Customer Hypothese – Was sind die Hypothesen bezüglich des Kunden und seiner Bedürfnisse und Probleme?

Core Asssumptions – Was sind die für das Projekt zentralen Annahmen der oben identifizierten Hypothesen?

Riskiest Assumption – Welche Annahme ist für den Projekterfolg besonders kritisch?

Method – Welche Methode bedarf es, um die kritische Annahme zu testen und anhand welcher Messwerte (minimum success criterion) arbeitet man mit dieser Hypothese weiter oder verwirft sie?

Get out of the building – Die oben definierte Methode, das Experiment oder das Interview wird durchgeführt und die Ergebnisse konsolidiert.

Validation – Die getroffenen Annahmen werden auf Basis der Experiment-Ergebnisse bestätigt oder abgelehnt.

Nach jedem Experiment erfolgt eine Neuausrichtung der Entwicklung (Pivot) und sämtliche Annahmen und Hypothesen werden aktualisiert.

💡Praxistipps für Startups und Unternehmen

Done is better than perfect! Haltet die Entwicklungszyklen kurz.

Don`t fall in love with your prototype! Verwerft den Prototypen oder wenn nötig die Produktidee, wenn die Lösung das Bedürfnis oder das Problem der Zielgruppe nicht befriedigt oder löst.

Co-Creation. Entwickelt gemeinsam mit den zukünftigen Kunden und Nutzern und lasst deren Feedback direkt in die Produktversionen einfließen.

Seid ehrlich. Transparenz und Ehrlichkeit sind besonders bei negativem Feedback wichtig. Eine Neuausrichtung der Idee ist ein Fortschritt und kein Rückschritt in der Produktentwicklung.

💡Lean Startup als Innovationsprozess

Für einen systematischen Innovationsprozess im Unternehmen liefert  die Lean Startup Methode bereits eine erste Struktur. Es gilt hierbei jedoch zu beachten, dass der Entwicklung des MVPs eine  ausreichende Validierung des Problems, der Kundenbedürfnissen und der Prototypen vorgelagert ist. Hier ist die Design-Thinking-Methode ein wertvolles Tool, welches in unterschiedlicher Intensität, jedoch mit allen Schritten vorab durchlaufen werden sollte. Im Anschluss werden Teams, Ressourcen und Budgets für den Aufbau eines MVP zur Verfügung gestellt. Wichtig hierbei ist speziell in großen Unternehmen der Interatkion Raum und Wertschätzung zu geben sowie den Entwicklungsprozess transparent zu gestalten. Eine gelebte agile Wertekultur mit einem positiven Umgang mit Fehlern ist sowohl der Lean Startup als auch der Design-Thinking Methode sehr zuträglich.

Sie möchten eine Produktidee oder ein neues Geschäftsmodell anhand der Lean Startup Methode entwickeln, dann profitieren Sie von meiner Erfahrung als Gründerin und CEO eines digitalen Startups und machen Ihre Führungskräfte und Mitarbeitenden zu Gestaltern der digitalen Transformation. Egal, ob Sie im Agilitätsworkshop erste agile Arbeitsweisen und Methoden erlernen oder im Innovation-Lab ganz konkret Ihre Geschäftsidee oder Projektauftrag testen oder gar ein ganzheitliches Innovationsmanagement aufsetzen möchten, ich begleite Sie gerne auf Ihrem Weg in die Zukunft.

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